Freitag, 2. November 2007

Viele Fischarten vom Aussterben bedroht



Genf (natur-und-umwelt) - Um die Zukunft vieler Fischarten in Europa ist es sehr schlecht bestellt: Laut einer Studie der Weltnaturschutzunion (IUCN) gelten mehr als ein Drittel der Süsswasserfische in Europa als vom Aussterben bedroht. Von insgesamt 522 Fischarten sind 200 gefährdet, darunter ist auch der Europäische Aal.

"Viele dieser Arten drohen auszusterben, ohne dass es - abgesehen von wenigen Spezialisten - jemand mitbekommt", warnte der IUCN- Artenschutzbeauftragte William Darwall. Er forderte: "Wir müssen jetzt handeln, um eine Tragödie zu vermeiden".

Aus der IUCN-Studie geht hervor, dass Fische stärker gefährdet sind als Vögel oder Säugetiere. Zwölf Fischarten sind dem Bericht zufolge bereits ausgestorben.

Als Hauptgrund für das Artensterben bei den Fischen gilt die Wasserentnahme vor allem in den Mittelmeerländern. Das führt im Sommer zu austrocknenden Flüssen, was durch den Klimawandel noch verschärft werde.

Wehre und Wasserkraftwerke gefährden laut IUCN hauptsächlich wandernde Fischarten. Nachteilige Folge haben auch Überfischung und das Einsetzen ortsfremder Fischarten, die spezifische Krankheitserreger mitbringen. Besonders schlecht geht es Fischarten im osteuropäischen Teil der Donau, in der Wolga und im Ural, außerdem auf dem Balkan und in Südwestspanien.

Die grösste Gefährdung der Fische ist im vergangenen Jahrhundert von der wachsenden Bevölkerung in Europa ausgegangen. Die Zahl der Menschen hat sich verdoppelt, Landwirtschaft und Industrie sind stark gewachsen. Nach Angaben des UNO-Umweltprogramms UNEP sind fast 60 Prozent der europäischen Feuchtgebiete zerstört.

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