Samstag, 24. Januar 2009

Umstrittene Menschenaffen am Ur-Rhein



Leseprobe aus dem Taschenbuch "Der Ur-Rhein. Rheinhessen vor zehn Millionen Jahren" des Wiesbadener Wissenschaftsautors Ernst Probst:

Zwei Fundstellen mit rund zehn Millionen Jahre alten Ablagerungen des Ur-Rheins in Menschenaffen-Funden in die Annalen der Anthropologie (Lehre vom Menschen) eingegangen. Eine dieser beiden Fundstellen ist Eppelsheim im Kreis Alzey-Worms. Bei der anderen Lokalität handelt es sich um den Wissberg bei Gau-Weinheim im Kreis Mainz-Bingen.

1820 kam in den Dinotheriensanden bei Eppelsheim ein etwa 28 Zentimeter langer Knochen ans Tageslicht, der zweifellos zu den wissenschaftlich wertvollsten Funden von dort gehört. Denn bei diesem so genannten „Eppelsheimer Femur“ (Oberschenkelknochen) handelt es sich um den weltweit historisch ersten Fund eines Menschenaffen. Die sensationelle Entdeckung glückte in Deutschland und nicht etwa in Afrika oder Asien.

Ernst Schleiermacher (1755–1844), der Direktor des „Großherzoglichen Naturalien-Cabinets“ in Darmstadt und Chef des Paläontologen Johann Jakob Kaup (1803–1873), hat die wahre Natur dieses Fundes nicht erkannt. Er deutete das Fossil als
Oberschenkelknochen eines zwölfjährigen Mädchens. Kurz nach der Entdeckung schickte er Georges Cuvier (1769–1832), der als Begründer der Wirbeltierpaläontologie gilt, einen Gipsabguss mit Zeichnung und der Bitte um Begutachtung zu.

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