Wiesbaden (natur-und-umwelt) – Dass der Klimawandel etwas völlig Normales ist,
geht aus dem kleinen Taschenbuch „Deutschland im Eiszeitalter“ des Wiesbadener
Wissenschaftsautors Ernst Probst hervor. Darin schildert er den ständigen
Wandel der Landschaft sowie Pflanzen- und Tierwelt in der Zeit vor etwa 2,6
Millionen bis vor rund 11.700 Jahren. In dieser von starken Klimaschwankungen geprägten Epoche der Erdgeschichte gab es
Warmzeiten, in denen zwischen Nordseeküste und Alpenrand ähnliche Verhältnisse
wie heute in Afrika herrschten. Andererseits rückten in Eiszeiten die Gletscher
aus dem Norden bis in die Gegend von Dresden, Erfurt und Recklinghausen sowie
aus dem Süden bis Biberach an der Riss, Fürstenfeldbruck und Burghausen an der
Salzach vor und begruben die Landschaft unter einem dicken Eispanzer.
Während der
Warmphasen schwammen Flusspferde im Rhein und in anderen Flüssen. Vor etwa
600.000 Jahren beispielsweise existierten in der Gegend von Wiesbaden riesige
Rüsseltiere, Nashörner, Wildpferde, bis zu 3,60 Meter lange Löwen, Jaguare,
Geparde, Säbelzahnkatzen und Affen.
Dagegen lebten in Kaltphasen zottelige Mammute, Fellnashörner und Moschusochsen
auf dem Festland. Im Eiszeitalter existierten zu unterschiedlichen Zeiten die
„Heidelberg-Menschen“, Neandertaler und ersten anatomisch modernen Menschen.
Aus der Feder von Ernst Probst stammen auch die Taschenbücher „Rekorde der
Urzeit“, „Rekorde der Urmenschen“, „Der Ur-Rhein“, „Das Mammut“, „Höhlenlöwen“,
„Der Mosbacher Löwe“, Säbelzahnkatzen“ und „Der Höhlenbär“. Das Taschenbuch
„Deutschland im Eiszeitalter“ ist im „Diplomica-Verlag“ (Hamburg) erschienen,
umfasst 96 Seiten, präsentiert zahlreiche Abbildungen und kostet 15,99 Euro.
Nach Ansicht des
Wiesbadener Wissenschaftsautors wird bei den gegenwärtigen Diskussionen über
den Klimawandel nicht beachtet, das es zwei Klimawandel gibt: Den seit
Entstehung der Erde bestehenden Klimawandel mit einem ständigen Wechsel
zwischen Warmphasen und Kaltphasen und den durch mehr oder minder oder
vielleicht gar nicht durch menschliche Einflüsse bewirkten Klimawandel.
Letzterer lässt sich vielleicht geringfügig abmildern, ersterer dagegen überhaupt
nicht. Es wird also immer wieder Warmzeiten und Kaltzeiten geben.